Hirschlausfliege beim Hund: Symptome, Gefahren und natürliche Schutzmaßnahmen
Die Hirschlausfliege (Lipoptena cervi) ist ein kleiner, aber zunehmend gefürchteter Parasit, der besonders im Spätsommer und Herbst aktiv ist. Für Hundehalter kann der Kontakt mit dieser sogenannten „fliegenden Zecke“ zur echten Herausforderung werden – denn die Fliege sorgt nicht nur für Juckreiz und Hautentzündungen, sondern kann auch nachhaltig das Verhalten des Hundes verändern.
In diesem Artikel erfährst Du, wie Du die Hirschlausfliege beim Hund erkennst, warum sie gefährlich ist und mit welchen natürlichen Schutzmaßnahmen Du Deinen Vierbeiner effektiv unterstützen kannst.
Was ist die Hirschlausfliege?
Die Hirschlausfliege gehört zu den blutsaugenden Parasiten der Familie Lausfliegen. Sie ist 5 bis 7 mm groß, hat eine flache Körperform und lebt parasitär auf Wildtieren – vor allem auf Rehen und Hirschen. Doch immer häufiger werden auch Hunde und Menschen von ihr befallen.
Sobald die Fliege ein potenzielles Wirtstier erreicht, wirft sie in der Luft ihre Flügel ab und krabbelt tief ins Fell. Dort beginnt sie, Blut zu saugen – unbemerkt und nur schwer auffindbar.
Hirschlausfliege beim Hund – wie gefährlich ist sie wirklich?
1. Lokale Hautreaktionen nach dem Biss
Viele Hunde reagieren auf den Biss der Hirschlausfliege mit:
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starkem Juckreiz
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schmerzhaften Pusteln oder Quaddeln
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eitrigen Entzündungen
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anhaltender Hautirritation
Die Bissstellen befinden sich häufig am Hals, im Schulterbereich oder an der Rute – dort, wo das Fell besonders dicht ist.
2. Psychische Belastung
Einige Hunde entwickeln nach einem Befall panikartige Reaktionen. Sie meiden Spaziergänge im Wald oder zeigen Angstverhalten bei brummenden Geräuschen. Diese Stressreaktionen können sich langfristig festsetzen.
3. Übertragbare Krankheitserreger
Obwohl noch nicht abschließend geklärt, wird die Hirschlausfliege mit verschiedenen Erregern in Verbindung gebracht – unter anderem mit Bartonella schoenbuchensis, einem Bakterium, das bei Hunden Entzündungsreaktionen auslösen kann.
Wann und wo tritt die Hirschlausfliege auf?
Die Hauptsaison reicht von Juli bis Oktober, wobei die Aktivität an warmen, windstillen Tagen besonders hoch ist. Risikogebiete sind vor allem:
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Wälder mit hohem Wildbestand
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lichtdurchflutete Waldränder
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dichte Unterholzbereiche
Durch die Klimaerwärmung breitet sich die Hirschlausfliege immer weiter aus – inzwischen ist sie auch in vielen Teilen Nord- und Mitteldeutschlands angekommen.
Hirschlausfliege beim Hund erkennen: typische Symptome
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Unruhe, hektisches Kratzen und Wälzen
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plötzliches Beißen in Fellbereiche
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punktuelle Hautrötungen oder kleine Knötchen
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Pusteln, Papeln oder nässende Hautstellen
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Berührungsempfindlichkeit an Hals, Nacken oder Rute
In seltenen Fällen kann es auch zu Fieber, Lymphknotenschwellungen oder Abgeschlagenheit kommen.
Natürliche Prophylaxe gegen Hirschlausfliegen
1. Spaziergänge gezielt planen
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Meide Waldgebiete mit hohem Wildbestand zur Hauptsaison.
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Wähle Morgen- oder Spätnachmittagsspaziergänge.
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Halte Dich möglichst auf offenen Wegen und meide dichtes Gebüsch.
2. Fellpflege nach dem Spaziergang
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Kontrolliere Deinen Hund gründlich per Hand.
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Nutze einen Flohkamm – besonders an Hals, Rute und Hinterläufen.
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Achte auf ungewöhnliches Verhalten direkt nach dem Waldspaziergang.
3. Natürliche Repellentien und Sprays
Ein effektives natürliches Abwehrspray kann helfen, die Hirschlausfliege fernzuhalten. Bewährte Inhaltsstoffe:
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Neemöl: stark antiparasitär und hautpflegend
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Zedernholzöl & Lavendelöl: abschreckend für Fluginsekten
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Kokosöl: enthält Laurinsäure, die als natürlicher Schutz dient
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Citronella: wirkt abwehrend auf Fliegen und Mücken
Empfehlung: Produkte regelmäßig vor dem Spaziergang auftragen – vor allem im Bereich von Hals, Schulter und Rückenlinie.
4. Innere Unterstützung über die Ernährung
Auch über die Ernährung lässt sich der Eigengeruch des Hundes beeinflussen – was Parasiten abschrecken kann:
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Schwefelblüten (kurweise Gabe): verändert das Hautmilieu
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Bierhefe: reich an B-Vitaminen, stärkt Haut & Fell
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Brennnessel & Löwenzahn: unterstützen den Hautstoffwechsel
Was tun bei Befall durch die Hirschlausfliege?
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Fliege manuell entfernen (am besten mit Handschuhen oder Kamm)
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Hautstellen reinigen (z. B. mit kolloidalem Silber oder Propolis-Spray)
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Haut beruhigen mit Ringelblumensalbe, Aloe Vera oder Panthenol
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Bei starkem Juckreiz: Apis C30 oder Ledum D6 als homöopathische Akutmittel
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Bei starken Entzündungen: tierärztliche Kontrolle empfehlenswert
Fazit: Hirschlausfliege beim Hund – erkennen, verstehen, schützen
Die Hirschlausfliege ist mehr als nur ein harmloser Plagegeist – sie kann das Wohlbefinden Deines Hundes massiv beeinträchtigen. Doch mit der richtigen Kombination aus Achtsamkeit, natürlicher Prophylaxe und Pflege kannst Du Deinem Vierbeiner den Sommer und Herbst sicherer machen.