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Keto Diät für Hunde

Keto Diät für Hunde

Ernährung bei Krebs beim Hund: Die Rolle der Keto-Diät und wichtige Ernährungsempfehlungen

Die Diagnose Krebs beim eigenen Hund trifft viele Tierhalter tief ins Herz. Neben chirurgischen Eingriffen, Chemotherapie und Bestrahlung kann insbesondere die richtige Ernährung entscheidend dazu beitragen, die Heilungschancen zu verbessern, das Wohlbefinden zu steigern und die Lebensqualität zu erhalten.

Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse legen nahe, dass eine gezielt angepasste Ernährung – insbesondere eine ketogene Diät – den Stoffwechsel von Krebszellen gezielt beeinflussen kann. In diesem Artikel erfährst du fundiert und umfassend, wie Ernährung bei Hundekrebs wirken kann, warum die Keto-Diät eine Option ist und welche Nahrungsmittel du konsequent meiden solltest.


Krebs und der Stoffwechsel: Warum Ernährung eine zentrale Rolle spielt

Krebszellen unterscheiden sich in ihrem Energieverbrauch deutlich von gesunden Zellen:
Sie nutzen primär die aerobe Glykolyse – ein Prozess, bei dem Glukose (Zucker) selbst unter Sauerstoffverfügbarkeit rasch in Energie umgewandelt wird. Dieses Phänomen ist als Warburg-Effekt bekannt (Warburg, 1956).

Bedeutung für die Ernährung:

  • Krebszellen sind stark abhängig von einer kontinuierlichen Zuckerzufuhr.

  • Gesunde Körperzellen sind flexibler und können auch Ketonkörper – aus Fett abgeleitete Moleküle – als Energiequelle nutzen.

Daraus ergibt sich die Theorie:
Wenn man die verfügbare Glukose drastisch reduziert und stattdessen Ketone als Hauptenergiequelle bereitstellt, könnte man das Wachstum von Tumorzellen bremsen.


Was ist eine ketogene Diät für Hunde?

Eine ketogene Diät ist eine Ernährung, die sehr fettreich, kohlenhydratarm und moderat eiweißreich ist.

Verhältnis Makronährstoffe (ungefähr):

  • Fette: 60–80 % der Kalorien

  • Proteine: 20–30 % der Kalorien

  • Kohlenhydrate: < 10 % der Kalorien

Typische Nahrungsquellen bei Hunden:

  • Hochwertige tierische Fette (z. B. Lammfett, Rindertalg, Fischöl)

  • Muskelfleisch und Innereien (Herz, Leber)

  • Kohlenhydratarmes Gemüse (z. B. Brokkoli, Zucchini, Spinat)

  • Knochenbrühe für zusätzliche Mikronährstoffe

Wissenschaftliche Hinweise

Studien, z. B. Ogilvie et al. (2000) und Poff et al. (2015), deuten darauf hin, dass ketogene Diäten bei Tieren (und Menschen) die Tumorprogression verlangsamen könnten, indem sie:

  • das Tumorumfeld "aushungern" (weniger Glukose)

  • oxidative Schäden reduzieren (Ketone sind antioxidativ wirksam)

  • Entzündungsreaktionen abschwächen

Die Anwendung am Hund steckt zwar noch in den Anfängen, aber erste klinische Erfahrungsberichte zeigen positive Effekte insbesondere bei Gliomen, Mammatumoren und Lymphomen.


Lebensmittel, die Hunde mit Krebs meiden sollten

Unabhängig davon, ob eine ketogene Diät umgesetzt wird oder nicht, gibt es Lebensmittel, die bei krebskranken Hunden grundsätzlich vermieden werden sollten:

1. Zucker und Kohlenhydrate

Warum?
Zucker und schnell verdauliche Kohlenhydrate liefern direkt die Energie, die Tumorzellen bevorzugt nutzen.

Meiden:

  • Haushaltszucker, Honig, Agavendicksaft

  • Weißmehlprodukte, Reis, Mais

  • stärkehaltiges Gemüse (z. B. Kartoffeln, Kürbis, Süßkartoffeln)

  • zuckerreiche Früchte (Bananen, Trauben)

Wissenschaftlich belegt: Hohe Blutzuckerspiegel fördern das Tumorwachstum und die Metastasierung (Tao et al., 2018).


2. Histaminreiche Lebensmittel

Warum?
Viele Krebserkrankungen gehen mit erhöhter Freisetzung von Entzündungsmediatoren wie Histamin einher, was Symptome verschlimmern und Gewebe schädigen kann.

Meiden:

  • Fischprodukte (insbesondere Dosenfisch)

  • gereifter Käse

  • fermentierte Produkte (z. B. Sauerkraut, Joghurt)

  • Wurstwaren und gepökelte Fleischprodukte

Hintergrund: Histamin verstärkt Entzündungsprozesse und kann die Heilung hemmen (Maintz und Novak, 2007).


3. Verarbeitetes und industriell hergestelltes Futter

Warum?
Diese Produkte enthalten häufig:

  • Zuckerzusätze

  • künstliche Konservierungsstoffe (z. B. BHA, BHT)

  • minderwertige Fette (reich an Omega-6)

Meiden:

  • konventionelles Trockenfutter (Kibble)

  • Dosenfutter mit Getreide- oder Zuckeranteil

Beleg: Chronische Entzündungen sind eine treibende Kraft hinter vielen Krebserkrankungen (Grivennikov et al., 2010).


4. Ungesunde Fette

Warum?
Ein Übermaß an Omega-6-Fettsäuren im Verhältnis zu Omega-3 kann Entzündungen begünstigen.

Meiden:

  • Sonnenblumenöl

  • Sojaöl

  • Maiskeimöl

Empfohlenes Verhältnis: Omega-6 zu Omega-3 von höchstens 5:1 oder besser 2:1.


5. Giftige Lebensmittel

Unabhängig vom Gesundheitszustand grundsätzlich meiden:

  • Schokolade (Theobrominvergiftung)

  • Zwiebeln und Knoblauch (hämolytische Anämie)

  • Weintrauben und Rosinen (potenzielles Nierenversagen)

  • Avocado (Persinvergiftung)


Was Hunde mit Krebs stattdessen fressen sollten

Eine ideale Ernährung nach aktuellem Wissensstand basiert auf:

  • Frischem Muskelfleisch (Rind, Huhn, Wild, Lamm)

  • Innereien (Leber, Herz, in moderaten Mengen)

  • Gesunden Fetten (Kokosöl, Fischöl, Ghee)

  • Kohlenhydratarmem Gemüse (Brokkoli, Spinat, Grünkohl, Zucchini)

  • Knochenbrühe (zur Unterstützung von Immunsystem und Heilung)

Ergänzend sinnvoll:

  • Probiotika (Stabilisierung der Darmflora)

  • Omega-3-Fettsäuren (Entzündungshemmung)

  • Curcumin (Krebshemmende Eigenschaften)

  • Beta-Glucane aus Heilpilzen (z. B. Reishi, Maitake, Shiitake)

  • Quercetin (natürliches Antihistaminikum)


Fazit: Die ketogene Diät als Chance bei Hundekrebs

Während die ketogene Diät keine Heilung verspricht, bieten sich auf Basis aktueller Forschung klare Hinweise darauf, dass sie:

  • das Tumorwachstum verlangsamen,

  • Entzündungen reduzieren,

  • die Lebensqualität verbessern kann.

Zusammen mit einer Vermeidung ungünstiger Lebensmittel und einer bewusst natürlichen Ernährung kann sie einen wichtigen unterstützenden Beitrag zur Krebstherapie bei Hunden leisten.

Wichtig:
Ich helfe dir gern bei der Umsetzung einer ketogenen Diät deines Hundes, aber zusätzlich arbeite ich dabei auch gern mit deinem Tierarzt zusammen, um eine ausgewogene Nährstoffversorgung und medikamentöse Unterstützung Deines Hundes sicherzustellen.


Quellen (Auswahl):

  • Warburg, O. (1956). On the origin of cancer cells. Science.

  • Ogilvie, G.K., et al. (2000). Effect of fish oil, arginine, and doxorubicin chemotherapy on remission and survival time for dogs with lymphoma.

  • Poff, A.M., et al. (2015). Ketone supplementation decreases tumor cell viability and prolongs survival in mice with metastatic cancer.

  • Tao, Y., et al. (2018). High glucose promotes tumor cell proliferation via increased ROS and DNA damage.

  • Grivennikov, S.I., et al. (2010). Immunity, inflammation, and cancer.

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